Ronco Cultura, ehemals Associazione Ronco Cultura e Tradizioni (ARCT), wurde 1999 von Cornelia Schwarz-Ammann mit dem Ziel gegründet, das historische und kulturelle Erbe von Ronco sopra Ascona zu bewahren und zu fördern. Die Organisation ist tief in der reichen Geschichte der Region verwurzelt und spiegelt die kulturelle Vielfalt wider, die durch die historischen Verbindungen zum Süden, die Rückkehr der Auswanderer sowie die geistigen und künstlerischen Strömungen des Nordens geprägt wurde. Insbesondere Orte wie der Monte Verità und die Künstlergemeinschaften von Fontana Martina sind Ausdruck dieser Einflüsse. Zudem pflegt Ronco Cultura die Erinnerung an lokale Traditionen, Bräuche und Lebensweisen, die oft einfach und volkstümlich sind.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der historischen Aufarbeitung des kulturellen Austauschs zwischen Ronco sopra Ascona und den südlichen sowie nördlichen Einflüssen. In diesem Zusammenhang ragen die handwerklichen Tätigkeiten der alteingesessenen Familien Martinelli, Zucconi, Bettè, Materni, Spigaglia, Vanetti, Beltramelli, Molinari und Chidini, die über Generationen hinweg ihr Wissen und ihre Techniken bewahrt und weitergegeben haben sowie die herausragende Figur des Malers Antonio Ciseri (*1821 in Ronco s.A.; †1891 in Florenz) hervor. Er war einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit und erreichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts europaweiten Ruhm. Sein Schaffen ist tief mit den Traditionen seines Heimatdorfes verbunden: Eine Ausstellung in der Casa Ciseri würdigte 2021 sein zweihundertstes Geburtsjubiläum und präsentierte bedeutende Kunstwerke sowie historische Dokumente.

Fontana Martina, ein pittoresker Weiler von Ronco, wurde 1923 durch die Ankunft des Berner Druckers Fritz Jordi, des Künstlers Heinrich Vogeler und des Grafikers Clément Moreau zu einem lebhaften Zentrum kreativen und politischen Aufbruchs.

Der kreative, moderne Einfluss aus dem Norden, der einst Fontana Martina prägte, lebt heute in den Aktivitäten von Ronco Cultura weiter. Der Verein verbindet Tradition und Moderne und setzt den inspirierten Dialog der Vergangenheit fort, um die künstlerische und kulturelle Landschaft der Region zu bereichern. Dies zeigt sich besonders in aktuellen Projekten wie der Ausstellung „Poesia“ der international renommierten Künstlerin Manon (2023). In dieser wurden der unkonventionelle Geist von Fontana Martina sowie die visionären Ideen der exzentrischen Baronin Antoinette de Saint Léger auf den Brissago-Inseln in die Gegenwart übertragen.

Durch die Weitergabe dieses außergewöhnlichen Kulturerbes schlägt Ronco Cultura eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und trägt zur kulturellen Aufwertung der Region bei. 

Der Verein organisiert unter anderem fundierte Führungen durch das Dorf und seine Umgebung, bei denen die bewegte Geschichte des Gebietes sowie sein gesellschaftliches, architektonisches, künstlerisches, wohnkulturelles und botanisches Erbe hervorgehoben werden.

Darüber hinaus fördert Ronco Cultura Vorträge, Ausstellungen und Publikationen zu verschiedenen Aspekten des lokalen sowie regionalen Kulturerbes und trägt so zu dessen Erhaltung und Verbreitung bei. 

Laufend aktualisierte Informationen sind online verfügbar.

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